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Die Südtiroler Weinstraße, im südlichsten Zipfel Südtirols, trägt ihren Namen nicht zufällig: weitläufige Weinberge im Tal und an den Hängen sind die ständigen Begleiter auf dieser Panoramastraße. Seit Jahrhunderten ziehen hier die Reben ihren Saft aus dem Boden. Rund zwei Drittel der gesamten Südtiroler Weinproduktion stammen aus diesem Gebiet. Tramin liegt direkt an der Südtiroler Weinstraße mit Blick auf den Kalterer See. Schon viele Jahre kommen wir zum Rennradfahren hierher. Die klassische Mendelpassrunde ist unser normaler Einstieg. Doch dieses Mal wollen wir ein wenig in die Ferne schweifen, um anschließend das Gute ganz nah zu genießen – den Südtiroler Wein. 

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Südtiroler Geselligkeit: Kulinarische Spezialitäten aus der Küche und dem Weinkeller stehen hier hoch im Kurs. © Alex Moling

Der ideale Einstieg ins Traminer Rennradvergnügen ist die Etschtalrunde. Viel Kilometer bei wenig Höhenmetern und die Weinberge als ständige Begleiter. Die Tour führt vorbei am Kalterer See ins Überetsch und entlang des Radweges bis nach Burgstall und danach auf der alten Weinstraße wieder zurück bis nach Tramin. Lediglich 500 Höhenmeter überwinden wir auf den gut 100 Kilometern und gewöhnen uns so langsam an die bevorstehenden langen Tage im Sattel. Die Weinreben an den Südhängen prägen das Landschaftsbild dieser Tour und sie prägen auch die Region. Eine rege Betriebsamkeit, aber auch der Fokus auf Genuss, auf die guten Seiten des Lebens und eben auch die Fähigkeit Landschaft, Erträge und Essen zu genießen. Für uns ist es in dieser Umgebung besonders leicht Abstand vom Alltag zu gewinnen. Diese Mischung aus Sport, aus Liebe zum Produkt und einem genießerischen Grundansatz liegt uns doch sehr. 

Die Weinreben an den Südhängen prägen das Landschaftsbild dieser Tour und sie prägen auch die Region.

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Mendelpass & Co: Zahlreiche Kehren locken auf rund 20 Rennradtouren, wie bspw. die Passstraße von Eppan. © Alex Moling

Rennradurlaub @Tramin: Marmolada & Fedaiapass

Den nächsten Tag starten wir mit einer größeren Erkundungsfahrt. Tief hinein in die Dolomiten wird es gehen. Genauer gesagt umrunden wir die Marmolada. Zwar stehen gut 10 Kilometer weniger als gestern auf der Agenda, dafür sind die Höhenmeter mit gut 2.200 Metern üppig vorhanden. Vor allem erklimmen wir den berüchtigen Fedaiapass von Süden aus, und der damit wesentlich härteren Seite. Der Passo col Margherita ist ein guter Einstieg für uns. Weniger bissig, dennoch mit einer ordentlichen Länge und traumhaftem Panorama. Doch von hier aus geht es erst einmal wieder weit hinab ins Tal. Eine wunderbare Abfahrt, doch uns schwant, dass wir die verlorenen Höhenmeter an irgendeiner Stelle wieder erklimmen müssen. Und so ist es auch. Der Fedaiapass kostet uns all unsere Kletterfähigkeiten und schon auch viel Motivation. Es ist ein Durchbeissen, doch die umliegende Kulisse tut ihr übriges. Sie entschädigt, motiviert und inspiriert uns zu diesen Fahrten. Und die Königin der Dolomiten wäre nun mal auch keine Königin, wenn sie in ihrer Eroberung nicht etwas sperrig wäre.

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Die Panoramablicke ins Etschtal die sich hier beim Rennradfahren eröffnen, sind einzigartig. © Alex Moling

In vino & in velo veritas

Umso mehr freuen wir uns über die Weitblicke und den Weg zurück nach Tramin. Hier sitzen wir auf der Terrasse, genießen einen leichten Weißwein und kleine Snacks. Lassen den Tag Revue passieren und schalten einfach ab. Das ausgiebige und feine Abendessen tut sein Übriges für unsere Regeneration. 

 Und so starten wir am nächsten Morgen zur Königstour unseres Urlaubs. Wir statten dem Gardasee einen Besuch ab. Unser Ziel die Eisdiele Flora in Riva del Garda – ein wenig Genuss und Ansporn muss schließlich sein. Auf der Strecke durchqueren wir malerische Ortschaften: Tramin, Fai della Paganella, Andalo, Molveno, Ponte Arche, Tenno, Riva, uvm. Der Gardasee erscheint wie ein Meer zwischen den Alpen und dem Flachland der Po-Ebene. Der See ist umgeben von Palmen, Olivenbäumen und Weinhängen und bietet eine perfekte Wassertemperatur. Nachdem wir uns mit dem Eis von innen abgekühlt haben, folgt die äußere Abkühlung durch den Sprung ins frische Nass. Und so wird selbst diese schweißtreibende und zehrende Tour zum Genuss. Immer auch wegen der Landschaft, der kulinarischen Rahmenbedingungen, aber eben auch der Stimmung in und um Tramin, die uns vom ersten Tag an abgeholt hat. 

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Touren durch Weinreben, rund um den Kalterer See und bis zum Gardasee stehen hier am Programm. © Alex Moling

Traminer Mezzocorona Weinstrassentour

So sitzen wir also wieder mal beim Apero, genießen die Sonne im Gesicht und blicken bereits in die Karte für den nächsten Tag. Es wird auf jeden Fall gemütlicher, etwas ruhiger. Spüren wir doch langsam unsere Beine. Vielleicht die Mezzocorona – Weinstrassentour. bei deiser leichten Tour durch Etschtal, Überetsch und Unterland führt uns der eben verlaufende Etschtalradweg, abseits vom Verkehr von Mezzocorona bis nach Bozen Süd, die
Weinstraße mit tollen Panoramablicken durch Obst- und Weingüter der bekannten Weindörfer Kaltern, Tramin, Kurtatsch und Margreid. Und idyllische Kalterer See – der wärmste Badesee Südtirols – lädt zu einem Zwischenstopp und ein Gläschen Gewürztraminer ein.

Zum Abschluss zieht es uns aber doch noch einmal hinauf zum Mendelpass. Mit gewissen Traditionen sollte man einfach nicht brechen und irgendwie ist Urlaub idealerweise auch immer eine gute Mischung aus Altbekanntem, Bewährtem und neuen Abenteuern. 

  • Wissenswertes über Tramin

Der Weinanbau hat im Tramin lange Tradition und prägt die Landschaft, die Architektur und die Gastronomie. Auf Weingärten zwischen 200 und 1.000 Höhenmeter kann man hier die größte Lagen-Vielfalt Südtirols genießen. 

  •   Geheimtipp Tramin

Wer den Mendelpass mal für sich ganz allein haben möchte, sollte sich schon früh aufmachen und den Sonnenaufgang vom Pass aus bestaunen.  

  • Event-Tipp der Region: Autofreier Radtag am Mendelpass

Den Top-Event der Saison sollten sich Rennrad-Liebhaber gleich rot im Kalender vormerken: am 17.September 2022 gehört der Mendelpass beim Autofreien Radtag nämlich ganz allen den Radenthusiasten.