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In der Region San Vigilio Dolomites stehen atemberaubende Pässe auf der Tagesordnung. Und dennoch verdient das Würzjoch ganz besondere Aufmerksamkeit. Für uns ist dieser nicht so bekannte Alpenpass, einer der schönsten Pässe des Dolomiten UNESCO Weltnaturerbes. Nicht nur auf Grund dessen, was uns sowohl die West- als auch die Ostauffahrt abverlangen, sondern auch auf Grund der Wahnsinnsaussicht, die uns diese Tour beschert. Hier oben, zwischen Gadertal und Eisacktal könnte man weinen vor Glück. Manchmal auch vor Erschöpfung. Oder wegen der bittersüßen Mischung aus beidem.

Luft anhalten ist nach gerade zurückgelegten 1.750 Höhenmetern, enlosen Kurven und Kehren und Steigungen bis zu 16% eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Hier oben, auf 2.006 Meter Höhe gelingt die Übung aber dennoch. Diese Aussicht raubt einem einfach den Atem. Der Blick schweift auf den Peitlerkofel – auf Ladinisch liebevoll Sas de Pütia genannt – und hinunter auf den Naturpark Puez-Geisler. Einfach atemberaubend!

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Roadbike-Erlebnis inmitten des UNESCO Weltnaturerbe Dolomiten. © Alex Moling

Die Anstrengungen und qualvollen Höhenmeter, die hinter uns liegen sind im Handumdrehen vergessen, denn hier oben am Würzjoch erwartet uns einer der schönsten Pässe des Dolomiten UNESCO Weltnaturerbes. Das Glück muss man sich zwar hart verdienen, denn die Strecke hat es in sich, doch wer oben angekommen ist, wird mehrfach belohnt. Um den schönsten Part – und unser absolutes Lieblingsplatzerl – am Würzjoch zu entdecken, gilt es vom Bike abzusteigen und die letzten Kraftreserven in einen etwa fünfminütigen Fußweg auf der Schotterstaße Richtung Peitlerkofel zu stecken. Denn dort wartet die vielleicht schönste Sitzbank Südtirols mit freiem Blick auf den Peitlerkofel.

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Der Peitlerkofel (2.875 m) in den Südtiroler Dolomiten: bekannt für seinen Doppelgipfel und die einmalige Fernsicht. © Alex Moling

Vom Bike auf die Bank auf die Almhütte

Man könnte ewig hier sitzen, doch irgendwann siegen Hunger und Durst – dann wird’s Zeit für eine urige Einkehr auf einer der Hütten oder Bergrestaurants direkt am Würzjoch, die bis Mitte/Ende Oktober durstigen Wanderern und hungrigen Roadbikern offenstehen.

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Wohlverdiente Jause am Würzjoch mit Blick auf den imposanten Peitlerkofel. ©TG San Vigilio-San Martin

Einen Leckerbissen der etwas anderen Art erwartet die Berggämsen übrigens bereits bei der Auffahrt von St. Martin in Thurn. Hier radelt man oberhalb des Dorfzentrums beim imposanten Schloss Thurn vorbei. Das Schloss wurde um das Jahr 1300 errichtet und war einst in Besitz der Brixner Bischöfe. Bis heute gilt es als ein Wahrzeichen Ladiniens und beherbergt das Museum Ladin.

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Das Schloß Thurn hoch über St. Martin in Thurn beherbergt das sehenswerte Museum Ladin. ©TG San Vigilio-San Martin

Neben St.Martin in Thurn ist die Aufahrt auf das Würzjoch auch noch von Villnöss oder von Lüsen aus möglich.

Ein Radtag für alle: SELLARONDA BIKE DAY

Ein ganz besonderes Rad-Erlebnis erwartet alle Radbegeisterten am Samstag, den 17. September 2022. Für den alljährlichen Sellaronda Bike Day werden von 08:30 bis 15:00 Uhr die vier Dolomitenpässe Sella- und Grödnerjoch sowie Pordoi- und Campolongopass rund um den Sella für motorisierte Fahrzeuge gesperrt – und ausschließlich für Fahrräder reserviert. Von St. Vigil oder auch von St. Martin aus, kann man dabei direkt mit dem Rennrad oder dem Gravelbike in die Runde „einsteigen“ und in das bunte Treiben des Volksradtags hineinschnuppern. Immerhin erlebt man die Sellagruppe nicht alle Tage so ganz ohne Abgase und Motorenlärm. Genauso geht Rennrad Urlaub in Südtirol.

HARD FACTS Würzjoch:

  • Schwierigkeit: Mittel/Schwer
  • Westauffahrt von Brixen (560m): 30 km & 1.750 Hm
  • Ostauffahrt über St.Martin in Thurn (1.127m): 15 km & 1.070 Hm