
Quereinsteiger in der Politik sind ja seit einigen Jahren en vogue. In der Hotellerie hingegen haben sie absoluten Seltenheitswert. Immerhin wird das traditionelle Gastgewerbe in den meisten Fällen von Generation zu Generation weitergegeben. Beim kleinen Landhotel Fuchs in Eisenbach im Hochschwarzwald sind die Traditionen gerade erst im Entstehen. Denn mit Farina, Yannick und Andrea haben absolute Newcomer das Ruder übernommen. Ihr Kurs ist entschlossen und klar: hart Steuerbord Richtung Rennradfahrer. Denn immerhin begann ihre Geschichte als neue Hotelbesitzer in einem Roadbike Holidays Hotel. Genauer gesagt bei Roman Erlacher im Hotel Excelsior |Dolomites Life Resort im Herzen der Dolomiten. „Wir sind die Sellaronda mit den neuen Rennrädern gefahren – und damit war’s um uns geschehen. Das war einfach überwältigend – und hat dazu beigetragen, dass wir anders leben wollten.“ erinnert sich Farina Fuchs.
Die Talente, die die kleine Familie in den Helm geworfen hat, prädestinieren sie für die neue Herausforderung: Farina ist BWLerin, Yannick gelernter Allroundhandwerker, Mama Andrea leidenschaftliche Köchin. Und das Wichtigste: Die Füchse sind leidenschaftliche Rennradfahrer.
„Eigentlich sind wir ja Mountainbiker. Ich hab schon viele Sportarten in meinem Leben ausprobiert, aber mich hat noch nie etwas so gecatcht wie das Rennradfahren. Ich frag mich, warum ich das nicht schon viel früher gemacht hab“ lacht Farina. Wer im Rennradurlaub im Landhotel Fuchs in Eisenbach absteigt, bekommt also nicht nur Familienanschluss, sondern auch geballte Rennrad-Expertise.
Ebenso wie es beim Rennradfahren Liebe auf den ersten Tritt war, erwies sich das kleine Landhotel in Eisenbach als perfect match für den Neustart als Hoteliers. „Die Lage und die Rennradregion rund um Freiburg sind einfach unschlagbar,“ schwärmt die Wahl-Schwarzwälderin. „Das 3-Länder-Eck mit Frankreich und der Schweiz und die Berge im Schwarzwald mit vielen Anstiegen und Höhenmetern bieten unendliche Möglichkeiten fürs Rennradfahren – mega schön, aber dennoch super leer, mit wenig Verkehr.“
Die Eisenbacher haben die Neuankömmlinge und ihre radfahrenden Gäste mit offenen Armen aufgenommen. „Anfangs haben sie sich schon gewundert, wie viele Rennradfahrer plötzlich durch den Ort fahren, aber mittlerweile freuen sie sich, dass hier was passiert und es mit dem Landhotel etwas Neues im Ort gibt, wo man sich treffen und feiern kann.“ lacht Farina.
Die Familie Fuchs bringt nicht nur frischen Wind nach Eisenbach, sondern auch ins klassische Hotelkonzept. Immerhin sind die Quereinsteiger aus Leidenschaft ein richtiger kleiner Familienbetrieb – mit viel Herzblut, nur 25 Betten, ohne viel Personal.
„Wir machen so viel wie möglich selbst. Wir sind die Gastgeber, die Ansprechpartner, die Bikeguides. Wir sind an keine Konventionen gebunden, da wir keine lange Geschichte mitbringen und machen alles selbst – das ist Teil unseres Konzepts. Einfach Neues ausprobieren und aufgeschlossen sein. Es ist einfach schön, wenn man unbedarft an Sachen ran gehen kann und sich dabei stetig weiterentwickelt.“
Ein gutes Beispiel ist die Küche im kleinen Landhotel: viel Frisches, Leichtes und Vegetarisches peppt die klassische, etwas schwere Schwarzwaldküche auf. Auf Instagram folgt dem Fuchs schon eine eigene Community, die diesen „work in progress“ aufmerksam mitverfolgt. Treue Stammgäste kommen 2-3x im Jahr, Rennrad-Freundesgruppen mieten das Landhotel exklusiv für ihre Trainingstage.
Der typische Fuchs-Vibe lässt sich dabei weniger an der Optik, sondern vor allem am Gefühl dingfest machen. Man wird von Anfang an geduzt und fühlt sich schon nach ein paar Tagen als Teil der Fuchs-Familie. „Wir wollten einen Ort schaffen, an dem sich jeder wohlfühlt. Die Gäste haben sofort das Gefühl zu Hause zu sein – weil wir als Familie so präsent sind. Bei uns steht kein Mitarbeiter, sondern das sind wir – die Familie Fuchs.“ Rennradler bekommen von Farina und Yannick tagtäglich maßgeschneiderte Touren zusammengestellt – je nachdem, wie viele Kilometer & Höhenmeter sie fahren wollen. „Wenn’s gut läuft, fahren wir natürlich auch selbst mit – wir kennen die Routen alle, wissen, wie sie sich anfühlen.“
Den „wirklich kostenfreien Wäscheservice“ bezeichnet Farina als „echten Gamechanger“ – ein Paradebeispiel für perfekten Rennrad-Service. Immerhin gibt es kaum etwas Besseres, als mit dem am Vorabend abgegebenen Lieblingstrikot am nächsten Morgen frisch durchzustarten. „Wir haben auch einen Radraum mit einer Werkstatt – aber der ist eigentlich Yannicks zweites Wohnzimmer,“ ergänzt Farina, „Er lebt das – er liebt es an Fahrrädern herumzuschrauben und macht oft ein Quick-Service bei den Rädern unserer Gäste. Wir sind einfach da und kümmern uns; unsere Gäste sollen Spaß haben und heile wiederkommen.“
Für Farina liegt ihr Erfolg im Gesamtpaket: „Du kommst an, du musst dir keine Gedanken über Routen machen, du schwätzt einfach mit uns und sagst, worauf du Lust hast, bekommst Tipps, scannst den QR-Code von komoot und los geht’s.“ Und dann ist da dieses Wohlfühlen: Im Rennradurlaub im Landhotel Fuchs ist man irgendwie bei Freunden zu Hause – man hat das Gefühl Farina, Yannik, ihre kleine Tochter Finya und Mama Andrea schon lange zu kennen.
„Wenn unsere Gäste sagen, sie fühlen sich nicht wie im Hotel, sondern wie bei Freunden, ist das die schönste Bestätigung. Und wenn sie mit dem Gefühl wegfahren: Ich muss wiederkommen – es gibt noch so viele tolle Touren!“














