7 Tage – knapp 1.000 Kilometer – 2 Länder: das sind die eindrucksvollen Eckdaten der Österreichdurchquerung von Maria Wilke. Begib dich mit der Rennrad-Influencerin auf ein Gravel-Abenteuer von der Schweiz bis in den Osten Österreichs.

Die 33-jährige Maria ist nicht nur seit 10 Jahren leidenschaftliche Radsportlerin – mit besonders großer Liebe für zwei schmale Reifen – sondern teilt ihre Abenteuer auch seit 2015 mit ihrer 65.000-Follower-starken Community auf Instagram. Gemeinsam mit Roadbike Holidays begibt sich die Influencerin von 05. bis 11. Juni 2023 auf eine ganz besondere Challenge: eine Durchquerung von Österreich mit ihrem Gravelbike. Wie sie sich vorbereitet, was sie mitnimmt und auf was es bei Bikepacking-Touren besonders ankommt, erzählt sie uns vorab selber im Quick-Talk-Format.  

Inhaltsverzeichnis:

  1. Alles zum Thema Bikepacking
  2. Planung und Etappenziele
  3. Ich packe meinen Koffer für ein Gravel-Abenteuer
  4. Über Maria Wilke

Maria Wilke im Quick-Talk über ihr Gravelbike-Abenteuer durch Österreich

Hallo Maria! Erzähl mal: Was reizt dich besonders am Bikepacking?

Bikepacking ist eine sehr intensive Form des Reisens. Man nimmt jeden Tag mit jeder Faser seines Körpers und mit allen Sinnen wahr, erlebt unheimlich viele mentale Höhepunkte, muss aber auch einige Herausforderungen meistern. Alles in allem fühle ich mich nach einem Bikepacking-Trip einfach nur erfüllt! Und dann kommt natürlich noch, dass man beim Bikepacking erstmal merkt, wie wenig man im Alltag benötigt! Alles, was man für eine Woche Urlaub benötigt, steckt eigentlich in deiner „Arschrakete“ (wie die Tasche unterm Sattel liebevoll genannt wird 😉) und einer Tasche am Lenker – das war’s!

Wie bereitest du dich auf deine Bikepacking-Abenteuer vor?

Eigentlich bereite ich mich nicht wochenlang auf solche Touren vor. Das Wichtigste ist natürlich, dass ein guter Track erstellt wurde, das nimmt oftmals am meisten Zeit in Anspruch. Unmittelbar vor dem Start werden dann die notwendigen Klamotten anhand der Wettervorhersage zusammengestellt und Front- und Rücklicht sowie GPS-Gerät aufgeladen. Am Abend vor der Abfahrt gibt es noch eine leckere Pizza und schon ist die Vorfreude auf den Start eines neuen Abenteuers perfekt!

Die Natur zu genießen gehört dazu beim Rennradfahren. © Maria Wilke
Die Natur zu genießen gehört dazu beim Rennradfahren © Maria Wilke

Wie sieht dein perfekter Bikepacking-Tag aus?

Der perfekte Bikepacking-Tag beginnt mit einem reichhaltigen und leckeren Frühstück! Frische Brötchen, etwas Quark und Obst und nicht zu vergessen: Viiiiiel Kaffee 😊 Auf dem Zimmer werden die Trinkflaschen fürs Rad gefüllt, die Taschen zusammengepackt, rein in die Klamotten und ab nach draußen in den Sonnenschein. Nachdem die Taschen endlich festgemacht worden sind – das ist immer eine kleine Fummelei –, wird der Track auf den Radcomputer gespielt und ab geht’s.

Die Beine fühlen sich gut an, der Hintern tut nicht weh und der Wind weht einem ins Gesicht, während die frühe Morgensonne scheint.

Nach 4 Stunden ist es Zeit für eine kleine Kuchenpause, es wird spontan entschieden, welche Location es sein darf, um die ersten Kilometer des Tages Revue passieren zu lassen. Es stehen noch ein paar Kilometer bevor, also geht’s bald gestärkt weiter.

Am Tagesziel angekommen, wird im Hotel eingecheckt. Die Taschen werden vom Rad demontiert und kommen mit aufs Zimmer, wo es erstmal eine erfrischende Dusche gibt. Der Magen knurrt von der Anstrengung des Tages, also schmeißt man sich in seine „Abendgarderobe“ und macht sich auf den Weg ins nächste Restaurant. Regional darf es gerne sein und bei einem leckeren Glas Wein lässt man den tollen und ereignisreichen Tag auf dem Fahrrad ausklingen. Mit Vorfreude auf den nächsten Tag wird schon einmal der Track und das Höhenprofil studiert. Es ist immer gut, wenn man mental vorbereitet an die nächste Etappe geht 😊 Gummibärchen dürfen nicht fehlen, die werden dann im Bett vor dem Fernseher genascht, bevor die Augen schließlich zufallen.

Mit der Sonne im Rücken im Sattel © Maria Wilke
Mit der Sonne im Rücken im Sattel © Maria Wilke

Maria Wilke’s Planung & Etappenziele

Wie hast du die Österreichdurchquerung geplant? Gibt es auf der Strecke Highlights, auf die du dich besonders freust?

Solch lange Bikepacking-Touren plane ich immer gerne mit Komoot. Hier hat man einen guten Einblick auf Empfehlungen anderer User. Nichts ist schlimmer, also mitten im Wald auf einmal vor einem steilen Singletrail zu stehen, weil man dachte, es wäre ein stinknormaler Waldweg und deswegen einen ewig langen Umweg fahren zu müssen. Hier hat sich Komoot wirklich bewährt!

Klar, ein schmaler Schotterweg mitten durch die Natur fernab der Zivilisation ist toll. Aber wenn man ein Tagesziel von über 200 km hat und sich dann mit 15 % Steigung über so einen Weg schleppen muss (bergauf als auch bergab), schlägt das manchmal aufs Gemüt. Man will ja auch irgendwann ankommen 😊 Deswegen ist ein gesunder Mix wichtig, abhängig von der Tagesetappe.

Während ich den Track erstelle, achte ich zum einen vor allem auf den Untergrund als auch auf die Höhenmeter.

Auf unserer Tour durch Österreich haben wir beispielsweise auch eine etwas kürzere Etappe von nur 80 km, aber dafür bespickt mit 1.600 Hm, die hauptsächlich auf Schotterwegen durch den Naturpark Nagelflugkette führen. Hierauf freue ich mich schon sehr! Am meisten freue ich mich aber darauf, die landschaftliche Vielseitigkeit Österreichs kennenzulernen. Wenn man so lange Touren am Stück bewältigt, bekommt man sehr intensiv mit, wie sich das Landschaftsbild von Tag zu Tag ändert. Auch die Menschen und Ihre Mentalitäten um einen herum ändern sich, das ist auch immer sehr spannend mitzuerleben.

Wie gestaltest du die An- und Abreise bei deinen Bikepacking-Touren?

Wir finden es am schönsten, wenn wir solche Touren direkt vor der Haustüre starten können und nicht erst noch irgendwo hinfahren müssen. So können wir es auch bei unserer Österreichdurchquerung handhaben – auch wenn die erste Etappe mit 230 km dann etwas länger wird. 😊 Wenn wir nach einer Woche am Ziel im Wiener Umland angekommen sind, werden wir dann mit dem Zug zurück nach Hause fahren.

Mit dem Gravelbike ist Schotter und Wasser kein Hindernis! © Maria Wilke
Mit dem Gravelbike ist Schotter und Wasser kein Hindernis! © Maria Wilke

Ich packe meinen Koffer für ein Gravel-Abenteuer …

Maria, welches Bike ist dein treuer Begleiter bei Trips wie diesen? Ist es immer das gleiche oder wechselst du?

Bisher hat mich auf beinahe allen Bikepacking-Trips mein treues Felt Breed 20 begleitet: Ein wunderbar einfaches und robustes Gravelbike mit einem soliden Alurahmen, das total flexibel eingesetzt werden kann. Sollte die Strecke über ausschließlich gut asphaltierte oder nur leicht geschotterte Wegen führen, montiert man eine pannensichere Rennrad- oder Tourenbereifung, wenn es etwas gröber wird, hat man aber auch Platz für richtig dicke Mountainbikereifen. Seit 2018 habe ich dieses Bike und mit etwas Liebe und Pflege wird es bestimmt noch den ein oder anderen Trip mitmachen, so auch unsere Österreichdurchquerung!

Was hast du dabei für eine solche Tour?

Wie schon oben geschrieben, ist es erstaunlich, wie wenig man für eine Woche Urlaub braucht. Ich führe hier mal für euch auf, was ich im letzten Jahr auf unserer Deutschlanddurchquerung dabei hatte:

Radsachen:
2x Trikot
2x Hose
2x Socken
2x Sport-BH
1x Langarmtrikot
1x Regenjacke
Ein Paar MTB-Schuhe, mit denen man notfalls auch
mal ein paar Meter laufen kann.
Für die Zeit, die wir nicht auf dem Rad sitzen:
1 T-Shirt
1 Pullover
1 dünne kurze Hose
1 dünne lange Hose
1 Unterhose
1 Paar leichte Schuhe/Slipper
Ladekabel für Handy, Licht und Radcomputer  
Für den Kulturbeutel, alles in Probiergrößen:
Shampoo & Spülung
Bodylotion
Gesichtscreme
faltbare Haarbürste
Medikamente für den Notfall, Pflaster
Deo, Zahnbürste & Zahnpasta  
Für unterwegs:
gutes und helles Licht für vorne und hinten
jeweils mit Reserve
Riegel und Gels für den Notfall
Sitzcreme, falls es mal sein muss
Ersatz-Fahrradcomputer
Ausweise, Krankenkassenkarte & Bargeld  
Marias Bikepacking-Einpackliste

Ich glaube, das müsste es gewesen sein 😊 Ein Set der Radsachen und andere Klamotten werden jeweils Abends oder nach Bedarf nach der Tour im Hotel mit Wasser und Seife ausgewaschen und wäre dann theoretisch am nächsten Tag schon wieder bereit für den Einsatz.

.         .         .

Über Maria Wilke

Maria wurde 1990 geboren und ist seit 2013 leidenschaftliche Radsportlerin. Ihr Instagram-Account zählt mittlerweile sagenhafte 65.200 Follower. Zum Rennrad kam sie über YouTube und einem Video über den Ironman Hawaii. Über eine Secondhand-Plattform kaufte sie sich ihr erstes Alurennrad von Bulls. Damit begann die Reise und sie ist seitdem fast täglich unterwegs –  immer mit zwei Gels in der Trikottasche.

Menschen auf völlig abgefahrenen Rädern waren beim Ironman Hawaii zu sehen, gelaufen und geschwommen sind sie auch. Und ich dachte mir: „Wie cool ist das denn, das will ich auch machen!“

Darauf folgte das erste Carbonrad von BMC und auch die ersten Rennen: von 2014 bis 2017 nahm sie an insgesamt 4 Saisonen am German Cycling Cup teil. Die Teilnahme an klassischen Radrennen hing sie Ende 2017 an den Nagel und reiste viel umher, entdeckte ihre Liebe zu den Bergen und zu einzigartigen und atemberaubenden Landschaften. Darauf folgte, was folgen musste: die Liebe zum Bikepacking.

Es gibt so viele schöne und unbekannte Orte zu entdecken, die gar nicht so weit von Zuhause entfernt liegen und für die man nicht über den halben Globus fliegen muss. Man muss sich nur sein Rad schnappen und diese Orte finden und erleben, eine intensivere Form des Reisens gibt es für mich nicht.

Wenn dich interessiert, was Maria auf ihrer Reise so erlebt und wie sie ihre Tage gestaltet, musst du bei Roadbike Holidays und bei Maria auf Instagram vorbeischauen! Dort bleibst du immer auf dem aktuellsten Stand zur Österreichrundfahrt! Stay tuned und bis zum 5. Juni!