Wer wirklich etwas über die Natur- und Kulturlandschaft Südtirols wissen möchte, ist im Hotel Arndt am Kalterer See genau richtig. Chef Arno Dissertori ist Outdoorfreak, Wild- und Waldpädagoge und vor allem ein enthusiastischer Rennradfahrer. Das Rennrad ist für ihn nicht nur Ausgleich, sondern gehört zu seinem Lebensgefühl und lässt ihn Südtirol auf eine ganz besondere Art und Weise erkunden. Für ihn hat das Rennrad genau die richtige Geschwindigkeit um viel zu sehen, um rumzukommen, aber dennoch den Blick für Details zu haben. Standesgemäß unterhalten wir uns bei einem Glas Wein in seinem Garten über das Rennradfahren, das Leben und die Pässe der Umgebung.

Was begeistert Dich am Rennrad fahren?

Also das Rad ist einfach das beste Mittel, um sein Umfeld wahrzunehmen. Du machst Strecke in einem Geschwindigkeitsbereich, in dem man noch das Umfeld, sprich Landschaft, Gerüche, Hitze, Kälte aufnehmen und wahrnehmen kann. Beim Rennrad spezifisch ist sicherlich die Geschwindigkeit, die Gleichmäßigkeit und einfach der Rausch bzw. das Zusammentreffen von körperlicher Belastung, freigeschütteten Endorphinen, Bewegung und Umwelt! 

Was ist Dein Lieblingspass und warum?

Ehrlich gesagt … habe ich keinen. Bei mir zählt einfach der Spruch: steil ist geil, sorry!

Welche Tour sollte man rund um Tramin auf jeden Fall mal gefahren sein?

Naja, die Auswahl ist schon groß! Auch dadurch das immer mehr Radwege gebaut werden und sich dadurch die Touren von Jahr zu Jahr ein wenig verändern. Mein Lieblingstal ist nach wie vor das Valle di Cembra. Da spielen aber vor allem sehr viele persönliche Emotionen mit! Unter meinen Gästen gibt es so gut wie niemanden der das Tal nicht kennt.

Für wen eignet sich die Gegend rund um Tramin zum Rennrad fahren?

Eigentlich für jeden, der sich fit auf dem Rad fühlt. Es sind super gute Strecken für den Einstieg im Frühling im Tal vorhanden. Aber auch durchwegs anspruchsvolle für den Kämpfer und Reisser. Tramin ist sicherlich optimal für den Rennradsport gelegen. Wo ich ein wenig Vorsicht walten lassen würde, sind Familien. Ich finde es manchmal einfach zu riskant mit Familien auf der Straße zu fahren.

Was möchtest Du mit dem Rennrad noch erleben?

Wahrscheinlich zu viel für meine Lebensdauer. Deswegen spreche ich es lieber nicht aus, sondern arbeite an meiner inneren Bucket List.

Ist Gravelbiken für Dich nur ein Trend oder spannende Erweiterung?

Also Gravelbike ist für mich eine andere Sache als Rennradfahren. Aber es ist und bleibt Bereich Radsport – also einfach schön. Es verbindet Abenteuer und Radfahren auf eine ganz eigene Weise. Deshalb ist es für mich auch weniger Trend, sondern wird sich sicher behaupten. Es ist für mich eine Verschmelzung von Erleben, Sport und Radwandern. Unsere Gegend bietet sich fürs Graveln aber nicht so sehr an. Bei uns kann man sehr gut Rennrad fahren und Mountainbiken, Graveln geht anderswo sicher besser. 

Welchen Wein würdest Du nach der Tour empfehlen?

Tramin …. Heimat des Gewürztraminers, Südtirol Weinland … Vernatsch, Lagrein. Die Auswahl ist wirklich riesig und man sollte sich einfach vom eigenen Geschmack und dem regionalen Angebot inspirieren lassen.

Welche Übersetzung braucht es für eure Region?

Ein Guide, der ab und zu für mich arbeitet fährt alles hier bei uns mit 39 – 25, und er ist schon 48. Ich habe da mit 36 – 29 vielleicht eine Chance, irgendwie hoch zu kommen. Also was soll ich sagen, ich empfehle jedem ein normales Rad mit Kompakt-Kurbel egal ob 34 oder 36. Der Rest ergibt sich dann sowieso von alleine. Es gibt auch nur mehr sehr wenige, die mit 39 – 25 hier auftauchen. Entweder sind es dann Maschinen, die es fahren können, oder einfach Menschen die es mal fahren konnten und einsehen müssen, dass sie nach der Kinderpause mal ein neues Rad benötigen.

Was ist Dein Lieblingsprodukt fürs Rennrad fahren?

Ich fahre Cipollini und Cinelli. Ich würde behaupten, dass ich italienische Rahmen liebe … und nach wie vor Felgenbremsen. Ein Tiroler ist einfach ein Traditionalist, sorry liebe Industrie.

Danke für Deine Zeit und das Gespräch.

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