Das Hotel Villa Argentina liegt wunderschön eingebettet am Rand von Cortina an der Dolomitenstraße – genau zwischen Falzarego und dem Giau Pass. Auch die Strecke des Maratona dles Dolomiti führt hier vorbei. Eine ebenso exponierte, wie erholsame Lage. Und so machen wir uns heute auf die Empfehlung von Hausherr und Rennradenthusiast Giovanni Menardi auf genau diese beiden Pässe zu erkunden.

Rennradfahrer in Südtirol

Falzarego Pass

Wir beginnen unsere Tour mit dem Ostanstieg auf den Falzarego Pass. Im Norden wird die Passhöhe von den Felstürmen des Kleinen Lagazuoi um über 600 m überragt, dessen Felswände im Ersten Weltkrieg Schauplatz des Gebirgskriegs zwischen Österreich und Italien waren. Die Österreicher hatten in den oberen Bereichen der Felswand Stellungen angelegt, während die Italiener darunter Stollen in den Berg trieben und schließlich die österreichischen Stellungen sprengten. Auf der Passhöhe findet sich heute deshalb ein Denkmal.

Auf den Lagazuoi führt eine Kabinenbahn, und von oben aus hat man eine phantastische Aussicht auf die Passhöhe sowie die umgebende Bergwelt der Dolomiten. Allerdings kann es dort oben ziemlich windig und kalt werden. Der Name des Passes bedeutet übrigens „falscher König“ und referiert auf den steingewordenen König in der Laurinssage, der vom Laguzoi aus immer noch zu sehen sein soll.

Rennradfahren in Südtirol © Alex Moling Saisonstart in Alta Badia

Vom Falzarego Pass rollen wir ins Tal nach Cernadoi. Allerdings geht es für uns nicht ganz hinab. Wir bleiben über der Talsohle und queren nach Colle Santa Lucia. Die Straße ist wenig befahren und bietet tolle Panoramablicke in die südlichen Dolomitenausläufer. Der kleine Ort liegt spektakulär auf einem Bergrücken und ist ideal für eine kurze Verschnaufpause. Die Bevölkerung spricht hier übrigens überwiegend ladinisch, eine alte rätoromanische Sprache, die sich in einigen Teilen der Dolomiten bis heute hält.

Südtiroler Weinstrasse Tramin Kalterer See © Antie Braito

Giau Pass

Mit 9,5 km und 849 hm öffnet sich von hier aus nun der südliche Anstieg auf den Giau Pass für uns. Die Charakteristik wechselt im Verlauf des Anstiegs von lieblich zu hochalpin, was bei seiner Höhe von 2.233 m auch nicht weiter verwundert. Kurz vor der Passhöhe empfängt uns das aus einem alten Rad gebaute Windrad. Ein kleines Wahrzeichen und ein Gruß an die unerbittlichen Rennradler, die hier hinauf pedalieren. Die durchschnittliche Steigung auf die Passhöhe beträgt 9,4 % und so legen wir oben erst einmal eine kurze Verschnaufpause ein. Zu viel würden wir verpassen, würden wir hier einfach weiterfahren. Zu allen Seiten öffnen sich Panoramablicke. Vor allem die Croda da Lago – eine wirklich massive Dolomitenwand zieht uns in ihren Bann. Kenner sprechen vom schönsten Dolomitenpanorama in den gesamten Alpen. Ob das so ist, wissen wir nicht, begeistert sind wir aber allemal.

Passstraßen in den Ostalpen © Alex Moling

Die Abfahrt hinab nach Pocol, hinab zur Villa Argentina ist ein wahrer Genuss. In insgesamt 29 Haarnadelkurven legen wir uns wechselweise, fühlen den Fahrtwind im Gesicht, spüren das mittlerweile getrocknete Salz auf unserer Haut. Gedanken an einen Apero, an Sauna und Entspannung im Garten umfangen uns. Gut, dass wir nach 51 km und 1.733 hm genau das gleich bekommen werden. Und in dieser Entspannung werden wir mit Giovanni weiter planen. Eine große Tour, die er den Giro del Pelmo nennt hat er uns versprochen – wir sind gespannt.

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