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„Der Radsport ist wesentlicher Bestandteil unseres Lebens und keine simple Erwerbstätigkeit.
Wir finden, dass es kein besseres Fortbewegungsmittel gibt als das Fahrrad, um eine Gegend ausgiebig zu erkunden und ihr Wesen zu erfassen.
Der Radsport ist eine wunderbare Art, um auf unverfälschte und direkte Weise mit der Außenwelt in Kontakt zu kommen.
Sie sind ganz in der Gegenwart, haben den Wind im Gesicht und die Sonne auf der Haut.
Nehmen Sie wieder Fühlung auf – mit sich selbst und mit Ihrer Umwelt.“

Der Monte Carpegna im Nordwesten der Marken ist der Berg des Piraten, das Trainingsrevier Marco Pantanis. Und der Hausberg unseres Roadbike Holidays Hotels Lungomare.

Rennrad Hotel Lungomare in Cesenatico © Mario Flores

Der Monte Carpegna ist ein 1415 m hoher Berg, der sich im Montefeltro im Nordwesten der Marken erhebt. Das Massiv des Monte Carpegna gehört noch zum nördlichen Apennin und liegt etwas abseits vom Hauptkamm. Gemeinhin zählt man den gesamten Bereich zwischen San Marino und Sasso Simone zum Massiv des Monte Carpegna, das somit bis in die Toskana und die Romagna hineinreicht. Große Teile des Massivs sind als Naturpark Sasso Simone e Simoncello ausgewiesen. An der Nordseite des Monte Carpegna hat man ein Skigebiet eingerichtet, zu dem eine Straße von Villagrande bis auf über 1200 m Höhe hinaufreicht. Interessanter ist aber die Südseite, denn dort führt eine Straße von Carpegna unterhalb des Gipfels entlang und fällt zum Passo Cantoniera ab. Diese Auffahrt von Carpegna ist unter italienischen Radsportlern weltbekannt unter dem Namen „Il Cippo della Carpegna“.

Hier hat der größte Bergspezialist in der Geschichte des Radsports an seinen Siegen geschmiedet: 6 km von der Ortschaft Carpegna (750 m ü.d.M.) mit einer mittleren Steigung von 10 %. Die letzten beiden Kilometer sind am steilsten: um die 12 %. Sie sind das, was italienische Rennradfahrer den Cippo nennen.

Die kleine Gemeinde Carpegna, die knapp über 1.600 Einwohner zählt, verfügt über einen unglaublichen landschaftliches Schatz und war bereits viermal Protagonistin des Giro d’Italia. Im Pinienwald spürt man noch den Atemzug der größten Bergspezialisten: neben Pantani sind es vor allem Legenden, wie Eddy Merckx, die dem Monte Carpegna zu seinem unvergleichlichen Ruf verholfen haben.

In der Nähe des Kiosks des Cippo ist die Straße für den Verkehr gesperrt: hier kann man ein Denkmal zu Ehren Pantanis bewundern. Die vom Bildhauer Franco Tigli als Hommage an die glorreichen Unterfangen von Marco Pantani realisierte Statue des Radrennfahrers ist regelrecht zum Wallfahrtsort für Radsportfans geworden. Diese kommen alljährlich von überallher, um dem Piraten und seinem Berg die Ehre zu erweisen. Statt die Etappen des Giro d’Italia oder der Tour de France vor Ort in Augenschein zu nehmen, wie die anderen Teilnehmer, heißt es von Pantani, dass er sich schon immer ganz auf den Carpegna konzentrierte: „Der Carpegna reicht mir“, pflegte er zu sagen.

Und das sagt Marco Pantani zur Tour:
“Wenn ich allein trainiere, und das ist meistens der Fall, ist dies eine der Touren, die ich liebe. Bis San Marino nichts Besonderes. Aber dann geht es los. Ruhige Straßen, nervöser Streckenverlauf. Unaufhörliches Auf und Ab. Und ein paar steile Aufstiege. Der erste ist der, der hinter Montemaggio hinauf nach San Leo führt. Und von dort bis zur Madonna di Pugliano und zum nächsten Pass.

Auf etwa zehn Kilometern kurbelt man sich in fast 1.000 m Höhe. Aber es ist nicht der anstrengendste Aufstieg des Tages. Der nächste ist es. Derjenige, der sich von Caturchio den Berg Carpegna hinaufzieht. Im ersten Abschnitt ist er nicht sonderlich steil, so zwischen 6 bis 8 %. Der härteste Teil erwartet einen, nachdem man den Ort Carpegna passiert hat. Es sind sechs, sieben Kilometer mit durchschnittlichen Steigungen um 10 %. Die letzten beiden bis unterhalb vom Gipfel in 1.360 m Höhe über dem Meeresspiegel sind das, was wir den Cippo nennen, und es sind die steilsten, um die 12 %. In dem Abschnitt verwende ich eine 39×19/21-er Übersetzung. Sicher ist dies kein Aufstieg wie die in den Alpen, die mich berühmt gemacht haben. Aber um anständig zu trainieren, reicht mir der Carpegna, und wie er mir reicht.”

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