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Das Ca´Virginia Bikehotel ist wohl der Inbegriff eines Landhauses. Rustikal steht es in den Hügeln von Marken. Hier zwischen Adria und Appennin finden Rennradfahrer alles was sie brauchen. Vor allem natürlich fantastische und verkehrsarme Nebenstraßen, aber eben auch eine 450 qm große Wellnessoase und ein Klima, das ganzjähriges Training ermöglicht. Wozu also ins Trainingslager fliegen, wenn es so viel herzlicher, gemütlicher, kulinarischer und auch nachhaltiger geht.

Wir sind auf einen Kurzbesuch bei Giacomo Rossi. Er ist der Gastgeber im Ca´Virginia und leidenschaftlicher Rennradfahrer. Seit 2021 ist er als Mitgliedsbetrieb bei Roadbike Holidays dabei und eine echte Bereicherung. Als Italiener liebt er Marco Pantani und nimmt uns so mit auf eine Tour, die auf dessen Spuren wandelt.

Das Erbe Pantanis

Am ersten Tag erkunden wir das Massiv des Monte Carpegna. Dieses erstreckt sich rund um San Marino und wir befinden uns mittendrin. Der Monte Carpegna ist ein 1415 m hoher Berg, der sich im Montefeltro im Nordwesten der Marken erhebt. Das Massiv des Monte Carpegna gehört noch zum nördlichen Apennin und liegt etwas abseits vom Hauptkamm. Wegen der weiten offenen Fläche um den Gipfel herum ähnelt der Carpegna doch ziemlich dem Monte Nerone. Man meint sogar, gar nicht mehr im nördlichen Apennin zu sein, wo in den Gipfellagen normalerweise dichter Wald und ausnahmsweise nackter Fels dominieren, aber keine weiten Almen.

Das Highlight des Tages ist der Anstieg von Carpegna auf den Monte Cippo. Auf 7 km geht es rund 700 hm hinauf, und das mit einer durchschnittlichen Steigung von 10 %. Der Anstieg ist ruhig und beinahe schon meditativ. Durch den dichten Wald sind wir abgeschirmt und konzentrieren uns nur auf unser Treten und Atmen. Auf der Höhe erwartet uns ein lebensgroßer Aufsteller von Marco Pantani. Das ist gar nicht so verwunderlich, wenn man weiß, dass sich hier sein Trainingsrevier befand. Vor allem Italiener pilgern hier jährlich her. In Deutschland ist das Monte Carpegna-Massiv dagegen gar nicht so bekannt. Zu Unrecht, wie wir meinen. Mit diesem Highlight in den Beinen rollen wir zurück zum Hotel und genießen den Wellnessbereich.

Panoramica

Den zweiten Tag gehen wir etwas ruhiger an. Es warten keine steilen Anstiege, vielmehr geht es in einem steten Auf und Ab erst an der Adriaküste entlang und anschließend durch den Naturpark San Bartolo. Für ganze 20 km tauchen wir in diesen wohlriechenden Naturpark ein. Keine Ortschaften, kaum Verkehr – einfach nur Natur. Wir bleiben für einen kurzen Kaffeestopp in Fiorenzuola di Focara. Von hier aus genießen wir einen atemberaubenden Blick über das Meer und verlieren uns direkt darin. Giacomo beginnt in der Pause zu schwärmen. Von den ruhigen Nebenstraßen, dem Giro und Dantes „Divina Comedia“.

Mit der Panoramica haben wir bis zur Mittagspause schon ein wahres Highlight hinter uns. Immer wieder findet hier auch der Giro statt. Im zweiten Teil der Tour erwartet uns eine Mischung aus Seeblicken, Hügeln und mittelalterlichen Dörfern. Ein besonderes Highlight ist gegen Ende die Ortschaft Gradara. Hier steht eine der 50 schönsten mittelalterlichen Burgen. Ein wahres Kleinod und die perfekte Erinnerung für zwei Tage in Marken. Wir werden definitiv wiederkommen. Zu viel gibt es noch zu entdecken und zu entschleunigt fühlen wir uns bereits nach zwei Tagen.

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